Zwischen Licht und Schatten

Stilrichtung: Minimalistische Konzeptkunst mit symbolistischen Elementen

Zwischen Licht und Schatten ist eine Auseinandersetzung mit Individualität, sozialer Dynamik und den unsichtbaren Kräften, die unsere Beziehungen und Bewegungen formen. Als Künstler wollte ich mit diesem Werk die feinen Unterschiede zwischen Nähe und Distanz, zwischen Licht und Dunkelheit und zwischen Anpassung und Eigenständigkeit darstellen.

Vier Personen bewegen sich in verschiedene Richtungen, scheinbar unabhängig voneinander, doch verbunden durch die langen, dunklen Schatten, die sie werfen. Diese Schatten, fast so präsent wie die Menschen selbst, symbolisieren die unsichtbaren Geschichten, Ängste und Wünsche, die jede Person mit sich trägt. Sie erinnern daran, dass jeder von uns mehr ist, als das Auge sieht – unsere Vergangenheit, unsere Entscheidungen und unsere inneren Konflikte begleiten uns ständig, auch wenn sie für andere unsichtbar bleiben.

Die Personen in roten Jacken fallen sofort ins Auge – ein bewusster Kontrast zur monochromen Umgebung. Rot steht hier für Individualität, Leidenschaft und das Streben nach Differenzierung, während die neutral gekleideten Personen die Anpassung an gesellschaftliche Normen symbolisieren. Doch selbst die roten Figuren scheinen in der weißen, unendlichen Leere verloren – ein Hinweis darauf, wie schwer es ist, sich wirklich abzuheben, wenn man von der Masse umgeben ist.

Die klare, reduzierte Komposition und die Vogelperspektive schaffen eine fast surreale, traumartige Atmosphäre. Der leere, weiße Raum, der den Hintergrund bildet, steht für die Unendlichkeit der Möglichkeiten, aber auch für die Isolation und Anonymität der modernen Welt. Es gibt keine Gebäude, keine Landschaft – nur Menschen und ihre Schatten, was den Fokus auf das Wesentliche lenkt: Bewegung, Richtung und Präsenz.

Mit Zwischen Licht und Schatten wollte ich als Künstler die Frage stellen, wie sehr wir unser eigenes Leben wirklich bestimmen und wie viel davon durch die „Schatten“ unserer Vergangenheit, unserer Ängste und unserer Umgebung geformt wird. Es ist ein Werk über Identität, über die Suche nach Zugehörigkeit und über die feinen Linien, die uns alle trennen – und verbinden.“